Wenn man es nicht diffamierend meint, kann man Franz Schuh getrost als Intellektuellen bezeichnen.
Jedenfalls ist es ein besonderes Vergnügen, ihm beim thematisch mäandernden, zitatenreichen Denken zuzuhören – was der geständige TV-Konsument bei den Spitzenkandidaten der Parteien (mit einer weiblichen Ausnahme) vermisst. Dominiert bei den vielzähligen Wahlduellen doch die Vorhersehbarkeit, und das schein-spontane Wiedergeben vorgefertigter und eingeübter Phrasen. So, wie Schauspieler es tun – und die besten Schauspieler seien jene Kinder, die das Schauspiel nicht vom Rest zu unterscheiden vermögen.
Was sein eigenes politisches Engagement betrifft, folgt er einer Als-ob-Ethik, indem er so tut, als würde sein künstlerisches oder journalistisches Schaffen einen Unterschied machen.
(sts, 05.09.2024)